WohnenPlus NKL 16, Düsseldorf

Projektdaten
Standort Neuentwicklung Niederkassler Lohweg 16, Düsseldorf-Lörick
Auslober CESA INVESTMENT GmbH & Co. KG, Berlin
nicht-offener 1-phasiger Planungswettbewerb 1. Preis, 2018
Ausführungsdauer 2018 - 2023
Mitarbeiter Kay Wilisch, Christiane Treiber, Iris Baumfeld, Mariam Melou, Dounia El Ouali, Xu Zhang, Xian Zhu
Tragwerksplanung BJW Ingenieure GmbH, Berlin
Haustechnik Kremer+Scheib Ingenieure GmbH, Remscheid
Freianlagen Landschaftsarchitektur und Ökologie, Darmstadt
Wettbewerb Bauphysik - Schallschutz, Bollinger + Grohmann Ingenieure, Frankfurt am Main

Im April 2018 wurden wir neben deutschlandweit 14 weiteren Architekturbüros ausgewählt, am Hochhauswettbewerb „Wohnen Plus NKL 16“ in Düsseldorf teilzunehmen. Unter den insgesamt 12 eingereichten Arbeiten konnte unser Entwurf die Jury in einem anonymisierten Verfahren überzeugen, die uns mit dem 1. Preis auszeichnete und zur Weiterbearbeitung empfahl.

Aufgabenstellung des Wettbewerbs war es, auf einem Grundstück im Düsseldorfer Stadtviertel Seestern, einem typischen Büroquartier aus den 60er Jahren, eine urban mischgenutzte Neubebauung mit Einzelhandel, Büroflächen und dem Schwerpunkt auf Wohnnutzung mit innovativen Wohnformen in einem Wohnturm von 62 m Höhe zu entwickeln.

Im Rahmen der städtebaulichen Neuordnung des Grundstücks am Niederkasseler Lohweg sollten architektonische Lösungen entwickelt werden, die den Anforderungen des Wohnens und Arbeitens gerecht werden, einen Beitrag zur städtebaulichen Qualität des Ortes leisten und qualitätvolle Außenräume für die Bewohner im Quartier bieten.
Ziel war es in der Summe etwa 20.000 m² Geschossfläche zu schaffen, die hinsichtlich ihrer städtebaulichen und funktionalen Verträglichkeit zu überprüfen waren.

Architektonischer Erläuterungsbericht
Das geforderte große Bauvolumen wird durch die Gliederung in 3 kompositorisch aufeinander abgestimmte Baukörper maßstäblich in sein städtebauliches Umfeld eingebunden.
Auf die dreigeschossige Basis mit Flächen für den Einzelhandel, Facharztzentrum, Fitnesscenter, Pflegediensten und einem die Öffentlichkeit einbeziehenden Innenhof setzen sich zwei konträre Baukörper – ein 4-geschossiger Bürokomplex mit kleinteiligen Mieteinheiten und ihm gegenüber nach Norden von der Straße abgerückt der 17 geschossige Wohnturm. Dieser gliedert sich in eine Sockeletage für die Tagespflege (mit direktem Zugang zu den Dachgärten) und 16 Wohnetagen mit 1 bis 4 Zi.-Wohnungen.

Die vorgeschlagene maximale Bauwerkshöhe von 62,80 m über dem Straßenniveau nimmt die umliegenden Hochhaushöhen auf und fügt sich so in das Fernbild des Seesternquartiers ein, ohne dieses zu dominieren.
Die weiche Formgebung des Wohnkomplexes stellt einen wohltuenden Kontrapunkt zur umgebenden, harten Gewerbearchitektur dar und bindet sich mit seinen Öffnungen zum begrünten Innenhof fließend in den tangierenden Grüngürtel ein.
Die helle Fassadensprache mit rhythmisierendem Wechsel aus offenen und geschlossenen Flächen (helle Aluminiumfassadenelemente) verleiht dem Gesamtkomplex eine einheitliche, leichte Anmutung, bei der die Wohnnutzungen durch die eingeschnittenen Loggien mit schallschluckenden Holztafelelementen gut ablesbar ausgestaltet sind, während die Bürofassaden mit ihrer 1,35m-Rasterteilung der Flexibilität moderner Büroimmobilien folgt.

Der Neubau birgt vielfältige Wege und Sichtbeziehungen – von der Erdgeschossebene zum Grünzug, über die Dachebenen in den weiteren Stadtraum von Niederkassel und zum weiter entfernten Rheinufer. Entsprechend sind die Freiräume „fließend“ gestaltet.
In der Erdgeschoßebene betonen in den Boden eingearbeitete, geschwungene Ortbetonmäander in unterschiedlicher Farbigkeit die Eingangs- und Aufenthaltsbereiche. Die begehbaren Dachebenen auf dem 2. Obergeschoss sind durch an den Rändern angeordnete Gräserfelder und Inseln auf einem Teppich aus extensiver Begrünung gegliedert. Die höheren einsehbaren Dachflächen des Bürokomplexes bilden einen ruhigen Horizont mit extensiver Dachbegrünung.