Museum Sander Mathildenhöhe Darmstadt, Wettbewerb 2011

Projektdaten
Standort Mathildenhöhe Darmstadt
Bauherr H. J. und G. Sander Stiftungs GmbH, Darmstadt
Nicht offener Realisierungswettbewerb 2011, 4. Preis
Mitarbeiter Mathias Lengfeld, Christoph Kelber, Björn Osman, Jannette Dencinger-Herget, Marcus Brückner, Erik Röthele

Aufgabenstellung:
Wettbewerbsgegenstand ist der Neubauentwurf eines Museums auf der Mathildenhöhe in Darmstadt.
Das verhältnismäßig große Bauvolumen der ursprünglichen Bebauung (Haus Christiansen) war von J. M. Olbrich (unter Berücksichtigung der prägnanten Topografie) durch eine differenzierte Gliederung des Baukörpers in Proportion und Höhenentwicklung behutsam in das Bauensemble von 1901 eingebettet. Vom Wettbewerbsteilnehmer wird erwartet, über die Baumassengliederung im Rahmen der Vorgaben (Höhenentwicklung, Baufeld, max. bebaubare Fläche) eine ebenso angemessene städtebauliche und architektonische Ergänzung des historischen Ensembles zu erreichen.



Entwurfskonzept:

Wir haben ein Museum an einem einprägsamen Ort gestaltet – geprägt durch die Ideale einer Bewegung, die für Aufbruch und Experimentierfreudigkeit steht. Die Zusammenführung von Kunst, Handwerk und Architektur wird heute durch die Integration Technischer Innovationskraft ergänzt.
Diese Komponenten kommen in unserem Gestaltungskonzept zum Ausdruck. Es ist ein Gebäude, das zum Verweilen einläd, in dem man sich in eine vergangene Zeit zurückträumen kann, in dem man lernen kann, spielerisch mit der Kunst umzugehen.

Es hat keine Hauptzugangsseite – sowohl die dem Plateau der Mathildenhöhe zugewandte Seite, als auch der Zugang vom Alexandraweg werden als gleichwertig betrachtet. Das Museum ist in eine Parklandschaft eingebunden. Wir stellen uns einen heiteren zwanglosen Ort vor, offen, mit freien Wegen, eine
selbstverständliche Fläche, gestaltet durch Rasen, Bäume, Blumen, niedrige Stützmauern und Stufen, auf denen man sitzen, liegen und spielen kann.
Im Zentrum, an der Schnittstelle der Wege liegt die Terrasse des Cafés. Das Café ist Eingang zum Museum von der Höhe und bietet vielfältige Blickbezüge zu den wichtigsten Gebäuden der Mathildenhöhe an. Der ursprüngliche diagonale Weg zu der Treppenanlage des Ernst-Ludwighauses wird leicht gebrochen wieder hergestellt.

Das Museum macht sich nicht größer als nötig und präsentiert sich analog zu der Gleichwertigkeit der Ansichten als Baukörper mit quadratischem Grundriss. Der größte Teil des Museums liegt unter der Erde. Die Dimension der unterirdischen Ausstellungsflächen wird durch die „Lichtkanonen“ erfahrbar, die sich im Norden an die Pergola Anlage anlehnt und im Süden als Leuchtkörper die ortsüblichen Stützmauern uminterpretiert und einen Vorplatz für das Museum definiert. Die vorhandene charakteristische Pflasterung wird fortgeführt.