Rettungszentrum Oftersheim

Projektdaten
Stabdort Rettungszentrum Oftersheim, Eichendorffstraße 34, 68723 Oftersheim
Bauherr Gemeinde Oftersheim, Mannheimer Str. 49, 68723 Oftersheim
Art der Baumaßnahme Neubau
Bearb. Leistungsphasen 1-7
BGF 2.216,98 m²
Nutzfläche 1.553,04 m²
BRI 9.777,33 m³
Projektteam Mathias Lengfeld, Reiner Süß, Patrick Becker, Myungsu Kim

Als Resultat einer Machbarkeitsstudie hat die Gemeinde Oftersheim beschlossen die beiden Institutionen Feuerwehr und Rotes Kreuz in einem gemeinsamen Gebäude auf einem Grundstück in südwestlicher Ortsrandlage im Gewerbegebiet von Oftersheim zu errichten – eine direkte Anbindung an die Bundesstraße B 291 und das örtliche Straßennetz sind nur eine der positiven Eigenschaften der Liegenschaft.

Die Synergien, die sich durch die Zusammenlegung der beiden Einrichtungen ergeben, zeigen sich vor allem durch die gemeinschaftlich genutzten Bereiche, wie Erschließung, Schulung und technischer Infrastruktur. Auch im wirtschaftlichen Bereich führt dies zu positiven Auswirkungen: Ein Neubau der Feuerwehr, die bislang mitten im Ortskern gelegen und mit viel Fußgängerverkehr und dem Fehlen von Aufstellflächen zu kämpfen hatte, war notwendig – und eine Verbindung mit dem DRK bot sich an, da auch hier die räumliche Situation nicht mehr tragbar war. Die Gemeinde Ofterheim setzt damit auch ein Zeichen und würdigt die Arbeit des DRK in der Form, dass die sie die Räumlichkeiten für die Vereinseinrichtung zur Verfügung stellen.

Die schlichte und klare Gestalt des Gebäudes, das sich in seiner Grundform nach dem Zuschnitt des Grundstücks richtet und dieses vollumfänglich ausnutzt, orientiert sich in seiner Höhendarstellung an den umliegenden Gewerbebauten. Der Baukörper öffnet sich mit seinen markanten Ein- und Ausfahrtstoren zur Hauptstraße des Gewerbegebiets und bildet wiederum nach hinten zur angrenzenden Wohnbebauung einen Rücken aus, der gleichwohl als Schallschutzriegel fungiert.

Das Gebäudekonzept trennt einerseits die Bereiche von FFW und DRK klar voneinander und verbindet anderseits an den Stellen, die sich für eine gemeinschaftliche Nutzung anbieten. Wo sich im Erdgeschoss die Verbindung auf den Einsatzflur und die Erschließung beschränkt, teilen sie sich im Obergeschoss die großzügige Mittelzone mit dem Foyer, den beiden zusammenschaltbaren Schulungsräumen, sowie den dazugehörigen Lagerflächen und Sanitärräumen.

Im Erdgeschossbereich sind die jeweiligen Bereiche klar unterteilt – die Fahrzeughalle für die Freiwillige Feuerwehr mit 5 Stellplätzen für Einsatzfahrzeuge und einer Waschhalle befinden sich linksseitig, wohingegen die Fahrzeughalle für den Ortsverband DRK für 4 Stellplätze – mit der Möglichkeit zur Aufstellung von 2 weiteren Fahrzeugen hintereinander – auf der rechten Seite vorgesehen sind.

In der Mittelzone und im hinteren geschlossenen Riegel, der sich über die gesamte Gebäudelänge erstreckt, wird ein 2-geschossiger Gebäudeteil mit Funktionsräumen, Umkleiden und Nasszellen angeordnet. Der Haupteingang orientiert sich gut sichtbar zum Gewerbegebiet hin. Er mündet in den Einsatzflur, der sich bis zum hinteren Alarmeingang und dem Haupttreppenhaus erstreckt.
Über diesen Verbindungsflur können die Einsatzkräfte auf dem kürzesten Weg ihre jeweiligen Umkleide- und Sanitärbereiche erreichen. Das gemeinsam genutzte Haupttreppenhaus ist ebenfalls an den Mittelflur angegliedert, sowie Einsatzzentrale und Besprechung, welche eine Sichtverbindung zu der Aufstellfläche im Hof, bzw. Eingangsbereich haben.

Der Schulungsbereich im Obergeschoss kann mittels einer mobilen Trennwand von Feuerwehr und DRK unabhängig genutzt werden. Bei Bedarf können die beiden Räume zu einem großen Veranstaltungsbereich zusammengeschaltet werden – eine repräsentative, raumhohe Glasfassade markiert diesen auch in der äußeren Erscheinung des Gebäudes.

Erdgeschossig, hinter der Fahrzeughalle der Freiwilligen Feuerwehr befinden sich die für den Betrieb erforderlichen Werkstatträume. Darüber, im Obergeschoss des Feuerwehrtraktes, befinden sich die Verwaltung, Bereitschaft und der Jugendbereich. Die beiden Geschosse werden über eine zusätzliche, interne Treppe verbunden, um kurze Wege für den Tagesbetrieb der Feuerwehr zu gewährleisten.

Hinter der Fahrzeughalle des Ortsverbands des DRK befinden sich erdgeschossig die Technik- und Lagerflächen, sowie der Sozialraum der „Kleiderkammer“. Dabei handelt es sich um einen Ausgaberaum für Kleidung an Bedürftige. Ein separater Nebeneingang mit kleinem überdachtem Außenbereich sorgt für Diskretion. Im Obergeschoss sind Verwaltung, Besprechung und Jugendbereich angeordnet, sowie eine kleine Loggia – analog dem Außenbereich im EG.