Freiwillige Feuerwehr Nauheim

Projektdaten
Standort Außerhalb 15, 64569 Nauheim
Bauherr Gemeinde Nauheim
Realisation 2006 - 2007
Projektteam Erik Röthele, Holger Fehse, Christoph Kelber, Mathias Lengfeld
BGF 2.300 m²

Viele Feuerwehrgebäude stammen aus vergangenen Jahrzehnten und kommen langsam in die Jahre. So auch in der Gemeinde Nauheim: Das Gebäude aus den 1970er Jahren entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen. Daher beschloss die Gemeinde, am Ortsrand einen Neubau für die Freiwillige Feuerwehr Nauheim und das Rote Kreuz (DRK) zu errichten. Das Gebäude zeichnet sich durch eine kompakte Bauweise und optimierte innere Funktionsabläufe aus. Die sehr engagierten Feuerwehrleute wurden intensiv in die Planung einbezogen.
Der Neubau besteht aus zwei Fahrzeughallen (Feuerwehr und DRK) mit insgesamt 13 Stellplätzen, einer Waschhalle, Werkstatt, Verwaltungs- , Büro- und Vereinsräumen. Im Obergeschoss sind der Verwaltungsbereich sowie die Einsatzleitung mit Technik- und Besprechungsraum untergebracht. Auch eine Hausmeisterwohnung befindet sich in dem Gebäude. Auf den homogenen und flach geneigten Dachflächen können Fotovoltaikanlagen angebracht werden.

Das äußere Erscheinungsbild des Neubaus wird durch die ausgewogenen Proportionen des Baukörpers geprägt. Die unterschiedlichen Funktionsbereiche, Hallen, Sozialbereiche, Umkleiden, Werkstätten und Turm bleiben durch die Höhengliederung ablesbar und bilden eine Einheit.
Die Halle mitsamt den Einsatzfahrzeugen erinnert durch die komplett verglaste Front an einen Setzkasten aus Kindheitsjahren. Die Rettungsfahrzeuge, als Sinnbild für Feuerbekämpfung, stehen im Mittelpunkt und geben dem Betrachter ein Gefühl von Sicherheit. Der rund 15 Meter hohe Feuerwehrturm setzt durch seine Lage, Gestaltung und Farbigkeit einen signifikanten Akzent. Er sorgt für die ablesbare Trennung der Bereiche für die Freiwillige Feuerwehr und für das DRK sowie deren Zufahrtshöfe. Der reibungslose Ablauf beider Rettungseinrichtungen ist durch die kreuzungsfrei angelegten Verkehrswege gewährleistet. Die Hauptfassade zum Ortseingang ist „an Schlichtheit und Eleganz kaum zu überbieten“, so der Bauamtsleiter Heinz Pitzer.

Im Einsatzfall parken die Rettungskräfte unmittelbar vor den Umkleiden. Von dort aus gelangen sie direkt in die Fahrzeughalle und können sofort ausrücken. Die gut durchdachte Struktur des Gebäudes schafft optimale Voraussetzungen für einen raschen und reibungslosen Einsatz.

Mit Liebe zum Detail geplant sind auch die sozialen Bereiche wie Jugendraum, Schulungsraum und Grünanlagen. Für die Mitarbeiter gibt es einen abgeschlossenen Innenhof, der von der Straße nicht einsehbar ist und so eine private Atmosphäre schafft. Auch die Jugendfeuerwehr hat einen eigenen Bereich mit einer Wiese. Im Schulungsbereich sorgt eine mobile Trennwand für variable Nutzungsmöglichkeiten. Die Attraktivität des Gebäudes und die angenehmen Aufenthaltsmöglichkeiten sind gleichzeitig eine Anerkennung für die ehrenamtliche Tätigkeit und Anreiz für den Nachwuchs, sich für die Feuerwehr oder das DRK zu engagieren.