Parkpalette Altstadt Wismar

Projektdaten
Projekt Neubau einer Parkpalette mit öffentlichem WC-Gebäude
Standort Altstadt Wismar, Turmstraße
Bauherr EVB Wismar – Entsorgungs- und Verkehrsbetrieb Hansestadt Wismar, Werftstraße 1, 23966 Wismar
Zeitraum der Bearbeitung 2018 - 2019
Bearb. Leistungsphasen 1 - 8
Stellplätze 256
BGF 8.075 m²
BRI 14.213,00 m³
Projektteam Kay Wilisch, Claudia Fröhlich

Am südöstlichen Rand der Altstadt der Hansestadt Wismar, seit 2002 als UNESCO Weltkulturerbe unter Schutz gestellt, planen wir eine zweigeschossige Parkpalette zur Entlastung der Innenstadt vom ruhenden Verkehr.
Auf dem Areal einer derzeit ebenfalls als Parkplatz genutzten Brachfläche, die sich als kriegszerstörter Bereich noch immer unbebaut zeigt, soll die neue Parkpalette mit 254 Stellplätzen eine sensible städtebauliche Lücke füllen.

Bei dem Entwurf wurde besonderen Wert darauf gelegt, dass sich der neue Baukörper gegenüber der historischen Umgebung zurücknimmt und sowohl in seiner Materialität, als auch in seiner Höhenentwicklung auf den Bestand Rücksicht nimmt . Mit dem Absenken des unteren Geschosses um 1.50m unter das Geländeniveau und einer max. 3,50m hohen umlaufenden Mauer, nimmt sich der Entwurf respektvoll gegenüber den umliegenden historischen Gebäuden zurück.

Das Parkhaus wird als „offenes Parkhaus“ in Stahl/Stahlbetonbauweise ausgeführt und ist neben dem gestalterischen Aspekt auch aus schallschutztechnischen Gründen gegenüber der angrenzenden Wohnbebauung in weiten Teilen von einer 2-3,5 m hohen Mauer umfasst. Diese wird innen- und außenseitig mit rotbraunem Ziegelmauerwerk verkleidet, um eine Korrespondenz mit der umliegenden Bebauung herzustellen.

An der südwestlichen Gebäudeseite ist zusätzlich ein kleines Servicegebäude geplant, das sowohl von den Parkenden, als auch von den Fahrgästen des angrenzenden Busstellplatzes genutzt wird. Dieses wird ebenfalls in dem vor Ort vorherrschenden Ziegelmauerwerk ausgeführt.
Ein weit auskragendes, „schwebendes“ Dach schützt und verbindet die verschiedene Funktionen, die sich im Rahmen des täglichen Betriebs rund um die Parkpalette abspielen: Personenzugang, Kassenautomat, Informationstafel, Warten, Eingang, Toiletten.

Die Zufahrtsebene der Palette liegt erdgeschossig auf Straßenniveau, das Untergeschoss wird hingegen über eine mittig gelegene, zweispurige Rampe erschlossen.
Die Fussgänger-Erschließung der Parkpalette erfolgt für das Untergeschoss an den jeweiligen Ecken über offene Treppenanlagen, für das Erdgeschoss ebenerdig über den Personenzugang.
An der nordwestlichen Seite ist die die Parkebenen umgebende Schallschutzmauer um 2,00m abgerückt, um eine ausreichende Belüftung und zusätzliche Belichtung des Untergeschosses zu gewährleisten.
Das Gebäude ist auf der oberen Ebene insgesamt mit 6 Bäumen in Erdkernen „durchgrünt“ – eine Auflage des Denkmalschutzes, um den angrenzenden „Grüngürtel“ fortzusetzen.
Direkt neben den Baumkernen sind Lufträume geplant, um die Belüftung und Belichtung des Untergeschosses noch zusätzlich zu verbessern.